Seit einigen Jahren sind wir ZeugInnen bedeutender Veränderungen in den Strukturen der Arbeitswelt, der sozialen Bindungen, der internationalen Beziehungen und schließlich der politischen Landschaft und Kultur. Die „neuen Rechte“ etabliert sich mit seinem Diskurs von Häme, Aggression und Entwertung in Landesparlamenten und im Bundestag, traditionelle demokratische Parteien verlieren an Sympathie und Einfluss bei der Bevölkerung, ökologische und Gender-Themen sind aus der politischen Agenda nicht mehr wegzudenken. Herkömmliche Formen des politischen Handels scheinen deutlich an Effektivität zu verlieren. Das Vertrauen in die Politik ist vielen BürgerInnen abhanden gekommen. Die Bevölkerung der westlichen Welt war nie so gespalten wie heute, und die internationalen Auseinandersetzungen verstärken eine Atmosphäre von Angst, Unsicherheit und Enttäuschung bei vielen Menschen. In diesem Seminar wollen wir uns mit den Hintergründen der aktuellen Situation beschäftigen. Z.B. damit, wie finanz- und wirtschaftspolitische Entwürfe und Entscheidungen der letzen Jahrzehnte zur aktuellen Lage geführt haben oder wie in einer vernetzten und globalisierten Welt die hegemonialen internationalen Konflikte dazu beigetragen haben. Wir wollen aber auch überprüfen, wie real die vermeintliche Hilfslosigkeit der Bevölkerung ist, auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen, und werden fragen, wo neue Räume für ein effektives demokratisches und zuversichtliches Handeln entstehen können.
Inhalte:
- Hintergründe der aktuellen Situation
- Finanz- und wirtschaftspolitische Entwürfe und Entscheidungen der letzen Jahrzehnte und deren Einfluss auf die aktuelle Lage
- Hegemoniale internationale Konflikte
- Neue Räume für ein effektives demokratisches und zuversichtliches Handeln