Bereits vor der Covid-19-Pandemie waren nach über dreißig Jahren neoliberaler Politik in diversen sozialen Milieus schwache soziale und politische Bindungen festzustellen. Viele Menschen suchten in rechten Gruppierungen Identität und eine Gewissheit, welche die neoliberale Welt nicht anbieten kann. Das Vertrauen in die Politik ist bei vielen abhandengekommen.
Zusätzlich erstarkt in fast allen Schichten der Gesellschaft und den Parteien ein breites ökologisches Bewusstsein, das wegen des Klimawandels Veränderungen fordert, für die es aber noch keinen Konsens gibt. Auch die internationalen Auseinandersetzungen verstärken eine Atmosphäre von Angst, Unsicherheit und Enttäuschung. Die Hegemonie der Vereinigten Staaten von Amerika zeigt Risse, während China und Russland erfolgreich für eine multipolare Welt werben.
Und dann führte CORONA zu einer umfassenden Umstellung des alltäglichen Lebens, und plötzlich wurden Grundsätze der bis dahin geltenden Wirtschafts- und Finanzpolitik außer Kraft ge- und durch neue Maßnahmen ersetzt.
Im Seminar (Vortrag, Kleingruppenarbeit und gemeinsame Diskussion) wollen wir uns zunächst mit der Situation bis zum Beginn der Pandemie beschäftigen. Danach werden wir die Maßnahmen auflisten, die helfen sollen, einen Ausweg aus der Pandemiekrise zu finden, um schließlich eine Bestandsaufname der aktuellen Lage in Gesellschaft und Politik vorzunehmen.
Inhalte:
- Was verändert sich in Politik und Gesellschaft nach der Pandemie
- Neue Akzente in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die zunehmende Rolle des Staats
- Stärke und und Schwäche der RechtspopulistInnen nach der Pandemie
- Neue Koalitionen in Sicht?